kreuzbichlkirche

Eine seltene Kuriosität: zuerst entstand der Altarraum und als man einen Besucherraum bauen wollte, machte ein Bauer sein Wegerecht geltend. Also baute man ein separates Gebäude auf der anderen Straßenseite. Man kann dann ggf. zu Hause behaupten, man sei mit dem Auto durch die Kirche (eher Kapelle) gefahren. Den ÖSterreichern fällt halt immer was ein.

Wer etwas Zeit in der altehrwürdigen Kärntener Stadt Gmünd, insbesondere zu Fuß, verbringt, wird unweigerlich bei seinen Spaziergängen an dieser Kuriosität anlangen und staunen können:Auf der einen Seite der Straße ist der Altarraum, von dem aus der Pfarrer auf die andere Seite der Straße in den Raum der Gläubigen predigt, die dort in zwei Stockwerken sitzen!“Kreuzbichl” – im Jahre 1588 wird urkundlich “ein Kreuz am Bichel” erstmals erwähnt.Wahrscheinlich einmalig im ganzen süddeutschsprachigen Raum steht hier eine Kirchenanlage, die sich beiderseits des Straßendurchstiches aufbaut. Und zwar befindet sich im östlich gelegenen Teil, der 1754 erbaut wurde, der erweiterte Altarraum mit einem niedlichen Glockenturm. Dieser wird mit einem kunstvollen Gittertor, das die Inschrift 17 PDISIM 54 trägt, abgeschlossen.1784 wurde die Kapelle erweitert und der Emporenraum auf der gegenüberliegenden Straßenseite errichtet. Der Hauptkapellenteil trägt an der Straßenseite ein Chronogramm, die Summe der römischen Ziffern ergibt die Jahreszahl 1784.Die Kapelle ist der schmerzhaften Gottesmutter Maria geweiht, das Altarbild zeigt die Kreuzabnahme Jesu Christi und wurde vom heimischen akad. Maler und Bildhauer Josef Meßner aus Oberdorf bei Rennweg 1861 in Öl gemalt.Wir haben auf Nachfrage erfahren, dass noch heute Prozessionen zur Geteilten Kirche stattfinden und auf Wunsch auch Taufen und Hochzeiten durchgeführt werden - für denjenigen, der das Besondere zu schätzen weiss ...